PAEK in der prothetischen Zahnmedizin


Für die Ausgabe 4/2020 der Zeitschrift DENTAL DIGITAL haben wir als Autorenteam (Bogna Stawarczyk, Martin Rosentritt, Annett Kieschnick) den dritten Teil einer Reihe zum Thema „Dentale Werkstoffkunde“ veröffentlicht. Im Teil 3 dreht sich alles um PAEK – Rückblick, Status quo, Ausschau. Hier lesen Sie Auszüge aus dem Artikel. 

Was ist PAEK?

Bei PAEK-Werkstoffen handelt es sich um teilkristalline, thermoplastische Polymere. Teilkristallin bedeutet, dass der Werkstoff sowohl amorphe als auch kristalline Bereiche beinhaltet und diese durch die Herstellung und Verarbeitung beeinflusst werden können. PAEK-Materialien weisen ihren Schmelzpunkt bei ca. 360 °C auf und sind bis zu dieser Temperatur formstabil. Im Mundmilieu zeigen sie somit eine sehr gute Dimensionsstabilität. PAEK besteht aus 1,4-Phenylen-Einheiten sowie Ether- und Ketongruppen. [...]

Familie der PAEK-Werkstoffe 

Grundsätzlich unterscheiden lassen sich verschiedene Materialien auf PAEK-Basis; die Familie der dentalen PAEK-Werkstoffe besteht aus unterschiedlichen Mitgliedern (PEEK, PEKK, AKP). Zwar sind diese sich sehr ähnlich, differieren aber in Abhängigkeit des Verhältnisses von Keton- zu Ethergruppen. [...]
PEEK (Polyetheretherketon)
Der bekannteste PAEK-Werkstoff ist Polyetheretherketon (PEEK). Dieses Material ist seit 2006 in der Zahnheilkunde vertreten und wird von mehreren Firmen vertrieben (z. B. bredent, Juvora). Erhältlich sind PEEK-Materialien als ungefüllte („rein“) oder mit Titanoxid gefüllte Variante.
PEKK (Polyetherketonketon)
Polyetherketonketon (PEKK) weist eine zusätzliche Keton-Gruppe auf und ist dadurch minimal steifer. Die chemischen, optischen und mechanischen Eigenschaften ähneln sehr dem PEEK. Zum ersten Mal wurde PEKK auf der IDS 2011 von Cendres+Métaux SA vorgestellt. lm Jahre 2012 erfolgte die CE-Zulassung für temporären Zahnersatz. Auf der IDS 2013 wurde das Material für den dauerhaften Zahnersatz präsentiert.
AKP (Arylketonpolymer)
Seit 2017 ist als weitere Untergruppe der Werkstoff Arylketonpolymer (AKP) unter dem Namen Ultaire AKP von der Firma Solvay Dental 360 auf dem Markt. Die Indikationsbereiche liegen in der herausnehmbaren Teilprothetik.
PAEK

Anwendung von PAEK in der Zahnmedizin

Aus dem Hochleistungspolymer PAEK können implantat- sowie zahngestützte Restaurationen hergestellt werden. In der Prothetik werden unterschiedliche Modifikationen als herausnehmbares Restaurationsmaterial (Klammer-, Teleskopprothetik, Stegarbeiten, Tertiärkonstruktionen etc.) sowie als festsitzendes Restaurationsmaterial (Kronen, Brücken) eingesetzt. Zudem wird PAEK in der dentalen Implantologie angewandt und hier insbesondere für Implantataufbauten und Gingivaformer. [...]

Verarbeitung von PAEK-Werkstoffen

Generell können PEEK (abhängig vom Hersteller) sowie PEKK entweder gepresst oder mittels der CAD/CAM-Technik gefräst werden. Im Gegensatz dazu wird AKP ausschließlich als CAD/CAM-Blank zur subtraktiven Bearbeitung angeboten. PEEK kann seit einiger Zeit auch im 3D-Druckverfahren additiv bearbeitet werden. Hierzu sind Filamente aus ungefüllten PEEK erhältlich. [...]

Vollständiger Artikel

Im Artikel gehen wir detailliert auf die verschiedenen PAEK-Werkstoffe ein und beschreiben die praktische Anwendungen näher, z. B. Konstruktionsvorgaben, Verbund und Verblendung, intraorale Befestigung, Nachsorge und Reinigung. 

Demnächst hier: Das neue Buch im digitalen Werkstoffkunde-Kompendium – PAEK-Werkstoffe.